Konzept zum Gemeinsamen Lernen der GGS Brückenstraße

 

Allgemeine Aussagen

Das Gemeinsame Lernen von Schüler*innen mit und ohne besonderen sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf ist an unserer Schule ein Aspekt der inklusiven Beschulung aller Schülerinnen und Schüler, die zur Verbesserung und Stärkung der Teilhabe aller an Bildung und Überwindung von Diskriminierung von Risikogruppen in der Schule beiträgt. Wichtigste Voraussetzung für die Umsetzung dieses Gedankens ist die Haltung der gesamten Schulgemeinde, die die Lehrerinnen und Lehrer, die Schülerinnen und Schüler und Eltern umfasst.

 

Organisatorische Vorgaben

Um das Gemeinsame Lernen an unserer Schule erfolgreich umzusetzen sind zwei Punkte von grundlegender Bedeutung:

  1. Die professionelle Förderung von Schüler*innen mit besonderen Bedürfnissen
  2. Ein kompetentes Unterstützungssystem an unserer Schule für Lehrer*innen, Schüler*innen und Eltern

Damit dies erreicht werden kann, ist es wichtig, dass an unserer Schule alle am Bildungsprozess Beteiligte gemeinsam die Verantwortung für die von ihnen unterrichteten Schüler*innen über- und wahrnehmen.

An unserer Schule halten wir es für sinnvoll, dass die Arbeitszeit der Förderschullehrer*Innen zu mindestens 2/3 schüler*innenbezogene Arbeitszeit ist und der Rest dem Aufbau von kompetenten Unterstützungssystemen an der Schule dienen Damit möglichst viele Schüler*innen mit sonderpädgogischem Unterstützungsbedarf professionelle Förderung, auch durch die Förderschullehrer*innen erhalten, werden wir, soweit es möglich ist, weiterhin bewusst heterogene Klassen des Gemeinsamen Lernens in denen ca. 4 – 6 SchülerInnen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarfs unterrichtet werden, bilden. Diese Heterogenität sehen wir als eine Voraussetzung für eine inklusive Beschulung an, wenn sie pädagogisch genutzt wird. Die Lehrer*innen, die diese Klassen des Gemeinsamen Lernens gemeinsam führen, müssen sich als Team begreifen und sind im besonderen Maße für alle Schüler*innen der Klassen verantwortlich. Diese intensive und besondere Form der Zusammenarbeit soll bei der Teambildung entsprechend berücksichtigt werden.

Die Förderschullehrer*innen übernehmen bei Erstellung der Förderpläne, beim Schreiben der Zeugnisse von zieldifferent unterrichteten Schüler*innen und  bei der jährlichen Überprüfung des Unterstützungsbedarfes und des Förderortes die Federführung.

Im Rahmen des Unterstützungssystems beraten die Förderschullehrer*innen die Grundschullehrer*innen bei der Diagnostik, der Unterrichtsplanung und –gestaltung und der Materialauswahl. Außerdem unterstützen sie bei der Planung und eventuell auch der Durchführung von speziellen Trainingsprogrammen im Rahmen der LRS- und Dyskalkulieförderung und dem Aufbau von Sozialkompetenzen. Die Eltern werden von den Förderschullehrer*innen bei der Auswahl und Organisation von außerschulischen Fördermaßnahmen beraten.

 

Die verschiedenen Förderschwerpunkte im Unterricht

Für alle Förderschwerpunkte gilt, dass die Förderung, wie bei allen Schüler*innen, immer von den Stärken der Schüler*innen ausgehen muss. In den folgenden Unterpunkten werden grundlegende Aspekte zur Gestaltung des Unterrichts mit Schüler*innen für die verschiedenen Förderschwerpunkte, die zurzeit an unserer Schule unterrichtet werden, genannt. In jedem Einzelfall werden selbstverständlich individuelle Schwerpunkte gesetzt werden.

 

Förderschwerpunkt: Lernen

Für Schüler*innen mit diesem Förderschwerpunkt ist es besonders bedeutsam:

  • individualisierende und differenzierende Maßnahmen
  • Förderung der motorischen, kognitiven, sprachlichen, emotionalen und sozialen Entwicklung
  • Förderung des Selbstvertrauens, des Selbstbewusstseins, des Selbstwertgefühls, der Leistungsbereitschaft und der Frustrationstoleranz
  • besondere Berücksichtigung der Erlebnis- und Erfahrungswelt der Schüler*innen
  • Förderung von Lernstrategien und Arbeitsorganisation
  • besondere Berücksichtigung des Lernens mit allen Sinnen

Förderschwerpunkt: Emotionale und soziale Entwicklung

Für Schüler*innen mit diesem Förderschwerpunkt ist es besonders wichtig:

  • Förderung des Selbstvertrauens, des Selbstwertgefühls, des Selbstbewusstseins, der Leistungsbereitschaft und der Frustrationstoleranz
  • Üben des Umgangs mit Gefühlen und der Empathie
  • Üben des Umgangs mit Konflikten und der Kommunikation darüber
  • Förderung der Kooperationsfähigkeit

Hierzu bieten sich Maßnahmen auf Grundlage von lerntheoretischen Modellen und der Verhaltensmodifikation an.

 

Förderschwerpunkt: Sprache

Für Schüler*innen mit diesem Förderschwerpunkt ist es besonders wichtig:

  • das Modell der Lehrersprache
  • verschiedene Modellierungstechniken
  • Impuls- und Fragetechnik
  • Metasprache
  • Handlungsbegleitendes Sprechen

 

Förderschwerpunkt: Geistige Entwicklung

Für Schüler*innen mit diesem Förderschwerpunktes ist es besonders bedeutsam:

  • Auswahl von lebensweltorientierten Lerninhalten
  • Fokussierung auf elementare Inhalte
  • Lernen in überschaubaren Sinneinheiten
  • fächerübergreifendes Lernen
  • tageslaufbegleitendes Lernen
  • Individualisierung und Differenzierung
  • Rhythmisierung von Unterricht
  • handelndes Lernen am konkreten Gegenstand
  • Lernen mit allen Sinnen
  • probehandelndes Lernen
  • entdeckendes und experimentelles Lernen
  • kontinuierliches Üben zu Festigung des Gelernten

 

Förderschwerpunkt: Körperlich-motorische Entwicklung

Für Schüler*innen mit diesem Förderschwerpunktes ist es besonders bedeutsam:

  • Förderung des Selbstkonzeptes
  • Förderung aller Wahrnehmungsbereiche
  • Förderung der Selbstständigkeit
  • Förderung der Motorik, Bewegung und Mobilität

 

Arbeitsformen

Wichtigste Voraussetzung für die gelingende Umsetzung des Gemeinsamen Lernens und der Inklusion im Unterricht ist die Innere Differenzierung des Unterrichts und die differenzierte Leistungsbewertung. Selbstverständlich ist die Förderung integrativer Bestandteil des Unterrichts. Um die Heterogenität der Klassen für den Lernprozess zu nutzen, ist der Einsatz von Kooperativen Lernformen sehr wichtig.